Messehalle Straubing
Eine Zollinger Bauweise by WIEHAG
Seiner Zeit
eine Meisterleistung
WIEHAG war im Jahr 1998 Auftragnehmer für diese maßgeschneiderte Dachkonstruktion mit einer Spannweite von 36m und einer Breite von 35m. Das kreisrunde Bogendach mit einer Stichhöhe von 4m wurde mit 4m Auflagerhöhendifferenz zwischen den Massivbauten gespannt. Die Ortgangabschlüsse bilden jeweils im Bogen verleimte BSH-Balken.
Die Knotenverbindungen für eine derartig große Spannweite einer Zollingerbauweise mussten adaptiert bzw. neu entwickelt werden.
Die Zollinger Bauweise -
modern gedacht
Die Umsetzung des Prinzips der Zollinger Bauweise erfolgte mit BSH-Querschnitten 14 x 49 cm in der Stabmitte, oberseitig bogenförmig zugeschnitten, in Rautengrößen von 1,60 m x 3,80 m. Horizontal eingeschlitzte Stahlbleche und Stabdübel bildeten die Knotenverbindungen. Die präzise Formgeometrie wurde mittels eines 3D-CAD Planungsprogramms erstellt. Die Computerdaten wurden auf eine CNC-gesteuerte Abbundanlage übertragen. Damit war man in der Lage, die erforderliche hohe Passgenauigkeit für den Zusammenbau zu gewährleisten.
Die Tragschale wurde auf einem fahrbaren Traggerüst am Boden in Abschnitten zusammengesetzt. Zwölf Meter lange, keilgezinkt gestoßene 3-S Platten 30 mm stark als Beplankung aufgenagelt, dienten zur Längsaussteifung und Formstabilität. Vier Mobilkräne wurden eingesetzt, um die ca. 98 t schwere Konstruktion der 1.080 m² Grundrissfläche, an 8 Punkten befestigt, einzuschwenken. Der Hubvorgang war nach 5 Stunden beendet, als die Konstruktion nach dem Anschrauben der Stahlanschlüsse im Bereich der Kämpfer am Massivbau abgesetzt werden konnte.
- Bauherr
- Messe Straubing
- Architekt
- Otto Sternecker
- Statik u. Konstruktion
- Ingenieurbüro Ammer
- Fertigstellung
- 1998