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Wien, 1978

Sanierung Dachstuhl
Piaristenkirche
Maria Treu

Im Jahr 1697 ließ sich der Piaristenorden in der Wiener Josefstadt nieder. Ab 1716 entstand ausgehend von einer Kapelle der mächtige Kirchenbau, vermutlich nach Plänen des Lukas von Hildebrandt, eine der innovativsten Schöpfungen des österreichischen Barock. Die Hauptkuppel ziert ein Fresko von Franz Anton v. Maulbertsch, eines seiner Hauptwerke.
Der mehr als 250 Jahre alte Dachstuhl weist schwere Bauschäden auf, hat sich schon um fast 80 cm gesenkt und bedroht das erhaltenswürdige Fresko. Ein Fall für die Holzbauspezialisten von WIEHAG.
Renovierung und Denkmalschutz

Herausforderungen begegnen

Die Bauschäden waren so weit fortgeschritten, dass der Dachstuhl ersetzt werden musste. Grundbedingung dafür war, die alte Dachform zu erhalten, die ein Bestandteil der denkmalgeschützten Bausubstanz war.

Es wird schnell nach der Vergabe offensichtlich, dass die im Auftragsschreiben angesetzten Zeiten für Planung – rund 7 Wochen - und Produktion – rund 4 Wochen - nicht ausreichen werden.

Der Innenraum der Kirche weist einen äußerst komplizierten, kreuzförmigen Grundriss auf. Das Zentrum des kuppelförmigen Zentralraums bildet ein fast kreisförmiges Oval mit flacher Kuppel, das von sechs Seitenaltären umgeben ist. Dementsprechend gliedert sich der Dachstuhl in ein Langhausdach, ein achteckiges Zeltdach über der Hauptkuppel und die Seitendächer über den Querschiffen. 

Passgenaue Planung

Der Schlüssel liegt im Detail

Die komplizierte, vielfach verschnittene Dachform verlangte eine äußerst sorgfältige und maßgenaue Detailplanung und Werksfertigung. Die exponierte Höhe – die Dachraufe befindet sich 23 m über dem umgebenden Gelände - und Bauplatzenge machte es faktisch unmöglich, Änderungen und Passungen bei der Montage vorzunehmen.

Zu Beginn wurde der alte Dachstuhl über dem Langschiff und den Seitenschiffen bis zur Bundtramlage abgebaut und darüber ein Schutzdach errichtet.

Die neue primäre Dachkonstruktion der Kirche, bestehend aus den Regelbindern des Langhauses und der Seitendächer, den Grat- und Ixenträgern des zentralen Zeltdaches, sowie den Gratbindern und Schiftbindern der Seitendächer, wie den Gratbindern über dem Langhaus, sind mit einem brettschichtverleimten Trägersystem, das in der WIEHAG-Produktion vorgefertigt wurde, ausgeführt.

Dachstuhl Piaristenkirche
Bautafel
Bauherr
Orden der Piaristen
Architektur
Dipl. Ing. Gerhard Lichtblau, Wien
Vermessung und Statik
DI Dr. Erich Meixner und DI Karl Koncki
Bauzeit
1978
Leistungsumfang WIEHAG
Detailstatistik, Ausführungsplanung, Produktion und Montage des Dachstuhls
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