Ternberg (OÖ)

Bogentragwerk
Ennsbrücke Ternberg

Im Jahr 1996 versetzte die Leistungsfähigkeit des Ingenieurholzbaus die Fachwelt der Brückenbauer in Erstaunen. Ein BSH-Bogentragwerk mit 80 Meter Spannweite wird für den Aufbau eines Lehrgerüsts für eine Stahlbetonkonstruktion über die 25 m tiefer gelegene Enns errichtet. Holz kann sich im Wettbewerb gegen Stahl durchsetzen. Davon ist leider heute nichts mehr zu sehen, weil die „Hilfskonstruktion“ nach Aushärten des Betons entfernt wurde.

Die Überlegungen und Entwicklungen des WIEHAG-hauseigenen Ingenieurbüros stellen eine weitere Pionierleistung des Unternehmens dar.

Aufgabenstellung und Umsetzung

Ein Tragwerk mit
80 Metern Spannweite

Die WIEHAG Ingenieure entwickeln auf Basis der Lastangaben und Vorgabegeometrien eigene Bemessungen für einen bogenförmigen Kastenträger.

Die Fertigung erfolgte in 4 Abschnitten zu je 23,0 m bzw. 22,0 m Einzelbogenlängen. In den ¼ Stoßknoten wurde der ca. 2.600 kNm Momentenstoß mit integrierten Zugverschluss-Stangen hergestellt. Die Verbindung für ca. 164 kN Querkräfte erfolgte über 20 Ringkeildübel als Hirnholzverbindungen. Im Scheitelpunkt erfolgte beim präzisen Montageabschluss des Gesamtbogens eine ca. 2.800 kNm Momentenstoß-Kopplung, ebenfalls über entsprechend integrierte Zugverschluss-Stangen.

Die Viertelbögen wurden per LKW zur Baustelle angeliefert und dort zu Bogenhälften zusammengebaut. Die Halbbögen wurden auf der aufgestauten Enns mittels Pontons zur Montageposition gebracht. Anschließend nach dem Einsetzen in die Widerlager mit Spannseilen hochgezogen und in den Scheitelstoßstellungen mit Momentenstoßverbindungen gekoppelt.

Weil zwei Betontragwerke herzustellen waren, wurde das Lehrgerüst einfach verschoben und ein zweites Mal verwendet.